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Omega 3
- Sabine E. Fleck-Gruber
Mit dem richtigen Fett in ihren Zellen ist Unglaubliches möglich. Omega-3 ist ein Sammelbegriff für eine Gruppe von langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Der Körper kann diese Fettsäuren nicht selber bilden, sondern muss sie mit der Nahrung aufnehmen. Es gibt verschiedene Arten von Omega-3-Fettsäuren, aus dem Pflanzenreich (Leinöl, Walnüsse) sowie aus marinen Quellen (Fisch, Algen).
Vorwiegend die langkettigen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) aus Algen und Wild-Fisch haben unglaubliche Wirkungen im Körper. Leider liefert die westliche Ernährung relativ kleine Mengen von marinen Omega-3-Fettsäuren und dafür große Mengen an Omega-6-Fettsäuren. Ein Ungleichgewicht von Omega-6-Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren ist ein wesentlicher Faktor bei der Entstehung von lebensstilbedingten Gesundheitsproblemen. Zu viel Omega-6 begünstigt nämlich chronische Entzündungen im Körper. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt ein Omega-6/Omega-3-Fettsäure-Verhältnis von unter 4:1. Ein Verhältnis unter 3:1 ist anzustreben.
Im Anschluss habe ich die wichtigsten Wirkungen von Omega-3 Fettsäuren auf gängige „Zvilisationserkrankungen“ in alphabetischer Reihenfolge jeweils kurz beschrieben:
Die Bedeutung von Omega-3 Fettsäuren für die Augen
Eine ausreichende Zufuhr der Fettsäuren EPA und DHA stellt einen ausschlaggebenden Faktor für die Erhaltung und Verbesserung der Sehkraft dar.
Diese speziellen Omega-3-Fettsäuren beeinflussen die Gerinnungsfähigkeit des Blutes und haben eine günstige Wirkung auf die weißen Blutkörperchen sowie die Flexibilität von Zellmembranen. Sie können in die Membranen der Zellen eingebaut werden, wodurch diese elastisch bleiben. Dieser Vorgang ist für die Erhaltung der Sehkraft und zur Stabilisierung bei Augenerkrankungen wichtig.
Als Nährstoff können EPA und DHA einerseits vorbeugend wirken und haben andererseits durch ihre entzündungshemmende Wirkung bei bereits bestehenden Krankheitsbildern wie Nachtblindheit, trockenem Auge und der altersabhängigen Makuladegeneration eine nachgewiesene positive therapeutische Bedeutung. Das ist vor allem für Betroffene der trockenen Makuladegeneration eine Sensation. Diese Erkrankung wird häufig durch chronische Entzündungen ausgelöst und Betroffene dieser Augenerkrankung verlieren dabei nach und nach ihr Augenlicht. Der Schulmedizin ist es bislang nicht gelungen diesen Prozess erfolgreich zu stoppen oder wieder rückgängig zu machen. Vor einigen Jahren schafften es Forscher allein durch die Gabe von Omega-3-Präparaten, die immer weiter fortschreitende Erblindung im Rahmen der trockenen Makuladegeneration nicht nur zu stoppen, sondern die Sehfähigkeit sogar wieder zu verbessern.
Omega-3 Fettsäuren zur Prävention von Demenz und gegen vorzeitige Alterung
Demenzerkrankungen verbreiten sich in den vergangenen Jahren immer stärker und dabei beeinträchtigen sie nicht nur das Leben der Betroffenen. Forscher haben herausgefunden, dass eine gute Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA dabei hilft, vor Demenzerkrankungen zu schützen.
Omega-3-Fettsäuren haben einen positiven Einfluss auf die Erbinformationen in unseren Zellen. Sie verlangsamen die Verkürzung der sogenannten Telomere. Dabei handelt es sich um Schutzkappen der Zellen, deren Länge als eines der wichtigsten Hauptkriterien für unser biologisches Alter darstellt. Bei jeder Zellteilung büßen die Telomere einen Teil ihrer Länge ein. Wenn diese schließlich zu kurz sind, ist keine weitere Zellteilung mehr möglich und die Zellen sterben ab. Dieser Vorgang ist nicht nur für den Alterungsprozess ausschlaggebend, sondern stellt vermutlich auch eine Ursache für die Entstehung von Demenzerkrankungen dar. Omega-3-Fettsäuren haben eine schützende Wirkung auf die Telomere und können die bei der Zellteilung entstehende Verkürzung verlangsamen. Dadurch können Omega-3-Fettsäuren einer vorzeitigen Alterung entgegenwirken und das Risiko einer Demenz verringern. Nebenbei können Omega-3-Fettsäuren auch helfen die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns verbessern.
Omega-3 Fettsäuren gegen Depression
Depressionen sind weit verbreitet und unterliegen vielfältigen Einflussfaktoren. Durchschnittlich erleidet jeder achte Mensch einmal im Leben eine Depression. Viele Untersuchungen weisen darauf hin, dass Depressionen häufig mit einem erniedrigten Omega-3-Spiegel im Blut einhergehen. In Ländern, in denen häufig Wildfisch gegessen wird, treten Depressionen überdies seltener auf. Begründet ist dieser Zusammenhang damit, dass die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA wichtig für einen gesunden Gehirnstoffwechsel sind. Sie fördern die Bildung der wichtigen Botenstoffe in unserem Nervensystem.
Die Supplementierung mit Omega-3-Präparaten bei Depressionen stellt daher eine natürliche Alternative oder Ergänzung bei der üblichen Behandlung mit Psychopharmaka dar. Darüber hinaus unterstützen die Omega-3-Fettsäuren auch, indem sie den Schlaf fördern und chronische Entzündungen senken, welche ebenfalls eine große Belastung für den Organismus darstellen.
Omega-3 Fettsäuren gegen chronische und akute Entzündungen
Morbus Crohn, Rheumatische Arthritis, Multiple Sklerose, …
Chronische Entzündungen stellen eine große Belastung für den Organismus dar und äußern sich sehr vielfältig. Egal welcher Bereich des Körpers von Entzündungen betroffen ist, das Immunsystem wird dabei durchgehend gefordert und im schlimmsten Fall kann es zu einer Autoimmunerkrankung bis hin zu Krebs kommen.
Die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA spielen bei der Vorbeugung und Heilung von Entzündungen eine wichtige Rolle. Die Bildung von entzündungsfördernden Substanzen wird durch Omega 3 reduziert und diese entzündungshemmende Wirkung reduziert Schmerzen und fördert die Gelenksbeweglichkeit. Bei Morbus Crohn können Omega 3 Fettsäuren beispielsweise die Rückfallquote reduzieren. Bei Multiple Sklerose können die Symptome der Krankheit gelindert werden. Omega 3 Fettsäuren vermindern Hautentzündungen, Rötungen und Schuppenbildung bei Schuppenflechte. Generell sind Omega 3 Fettsäuren wirksam gegen trockene Haut, Ekzeme und trockenes, brüchiges Haar.
Die Bedeutung von Omega-3 Fettsäuren für ihre Herzgesundheit
Die positive Wirkung von EPA und DHA auf das Herz und die Blutgefäße ist vielseitig. Omega-3-Fettsäuren tragen dazu bei erhöhte Blutfettwerte und einen hohen Blutdruck zu senken, indem sie LDL-Cholesterintransporter senken und HDL erhöhen. Außerdem helfen sie auch bei der Regulation des Blutzuckerspiegels und verbessern die Fließeigenschaften des Blutes. Zudem haben sie eine entzündungshemmende Wirkung.
Bei einer entsprechenden Einnahme von EPA und DHA sinkt sogar das Sterberisiko nach Herzinfarkten. Wichtig ist, dass die Supplementierung dem Körpergewicht angepasst ist, nur so können die Fettsäuren dazu beitragen, das Herz-Kreislauf-System zu schützen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen!
Omega-3 Fettsäuren für eine gesunde Entwicklung des Embryos in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft und Stillzeit ist eine Einnahme von Omega-3-Nahrungsergänzungen besonders sinnvoll. Die Fettsäuren EPA und DHA fördern die gesunde Entwicklung des Kindes, insbesondere des Gehirns und Nervensystems. Sie schützen den Embryo außerdem vor einem Eisenmangel, wodurch eine richtige Blutbildung gewährleistest ist.
Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft und Stillzeit Omega-3-Supplemente einnahmen, sind laut Studien sowohl motorisch als auch geistig und kognitiv deutlich besser entwickelt. Experten führen die bessere Entwicklung auf die unzähligen Stoffwechselvorgänge im Gehirn und Nervensystem zurück, wo Omega-3-Fettsäuren beteiligt sind. Auch das Risiko einer Frühgeburt soll durch eine ausreichende Omega-3-Versorgung gemindert werden. Neben dem positiven Einfluss auf das Kind, entfaltet sich die Wirkung auch bei der Mutter. Omega 3 Fettsäuren können einen erhöhten Blutdruck moderat senken, reduzieren das Risiko einer Wochenbettdepression bei Schwangeren und die Insulinresistenz und senken somit das Risiko für Diabetes.
Dies ist nur einige Wirkungen von Omega-3 in detaillierter Beschreibung – hier noch einige Beispiele im Überblick:
Übergewicht: Omega 3 Fettsäuren hemmen Enzyme, die für die Fettbildung verantwortlich sind.
Allergien: Omega 3 Fettsäuren reduzieren allergische Reaktionen.
Asthma: Omega 3 Fettsäuren reduzieren chronische Entzündungen der Atemwege, die bei Asthma typisch sind.
Hoher Blutdruck: Omega 3 Fettsäuren können einen erhöhten Blutdruck moderat senken.
Depression: Omega 3 Fettsäuren können depressive Symptome reduzieren. Das Risiko einer Wochenbettdepression bei Schwangeren sinkt durch Omega 3 Fettsäuren.
Diabetes mellitus: Omega 3 Fettsäuren reduzieren die Insulinresistenz und senken somit das Risiko für Diabetes.
Fertilitäts-Störungen beim Mann: Omega 3 Fettsäuren können die Spermienzahl, ihre Beweglichkeit und Morphologie verbessern.
Haut und Haare: Omega 3 Fettsäuren sind wirksam gegen trockene Haut, Ekzeme und trockenes, brüchiges Haar.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Omega 3 Fettsäuren können die Mortalität gegenüber Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall) reduzieren. Omega 3 Fettsäuren können Triglyceride im Blut reduzieren. Sie erhöhen den „guten“ HDL-Transporter von Cholesterin. Omega 3 Fettsäuren haben zusätzlich eine antithrombotische Wirkung und beeinflussen Herzrhythmusstörungen günstig.
Krebs: Omega 3 Fettsäuren können das Körpergewicht bei Krebspatienten stabilisieren, was der gefährlichen Tumorkachexie entgegenwirkt.
Migräne: Omega 3 Fettsäuren können die Häufigkeit und Intensität von Migräneanfällen reduzieren.
Morbus Crohn: Omega 3 Fettsäuren können die Rückfallquote reduzieren.
Multiple Sklerose: Omega 3 Fettsäuren können die Symptome der Krankheit lindern. Quelle: Burgerstein: Handbuch Nährstoffe, TRIAS Verlag
Rheumatische Arthritis und Entzündungen: Die Bildung von entzündungsfördernden Substanzen wird durch Omega 3 Fettsäuren reduziert. Diese entzündungshemmende Wirkung reduziert Schmerzen und fördert Gelenksbeweglichkeit.
Schuppenflechte: Omega 3 Fettsäuren vermindern Hautentzündungen, Rötungen und Schuppenbildung.